Untersuchungen zur Genese neuer Techniken, habe ich u.a. am Beispiel von ISDN (vgl. u.a. Fuchs 1994, ISDN) oder bei multimedialen Diensten (vgl. u.a. Behaghel/Braczyk/Fuchs/Konrad 1997) angestellt. Mit Folgenabschätzung beschäftigte ich mich sowohl in institutioneller Perspektive (Einrichtung einer TA-Einrichtung beim Deutschen Bundestag; Fuchs/Rucht 1989) ebenso wie in meiner praktischen Tätigkeit an der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg (TA-Akademie) (vgl. u.a. Braczyk/Fuchs 1998). Mit Prozessen der Technikgestaltung kam ich während meiner Zeit als freiberuflicher Berater in Berührung wie auch in einigen Projekten an der TA-Akademie. Hierbei ist insbesondere das Thema 'Telelearning' zu nennen. Verweisen möchte ich in diesem Zusammenhang auch auf das Projekt Telescopia in dem es um den Test und die Weiterentwicklung von Lernangeboten ging, die auf unterschiedlichen technischen Plattformen angeboten wurden. Im Projekt POLLEN arbeitete ich zusammen mit Verlagen und Multimedia-Agenturen an der Erstellung einer Lern-CD-ROM (zu beiden Projekten vgl. u.a. Clar/Fuchs 1998a,b).
Globalisierung/Regionalisierung: Nicht zuletzt auf Grund der regionalen Orientierung der TA-Akademie spielte der regionale Kontext der Entwicklung und des Einsatzes von Technik immer eine wichtige Rolle in meinen Projekten. Das Interesse an der räumlichen Dimension geht aber weiter zurück. Mein Doktorvater war Föderalismus-Spezialist und die räumliche Dimension politischen und wirtschaftlichen Handelns hat mich daher immer beschäftigt. Das zeigt sich in meiner Dissertation ebenso wie beispielsweise in den Arbeiten am Sonderforschungsbereich 333 der Universität München, die u.a. lokale Arbeitsmarktpolitiken zum Gegenstand hatten (z.B. Dittrich/Fuchs/Rucht/Watzlawczik 1989). An der TA-Akademie wurde das Konzept der Regionalen Innovationssysteme mit entwickelt und die Diskussion dazu vorangetrieben. Die Arbeiten zur Entwicklung einer Multimediaindustrie (Braczyk/Fuchs/Wolf 1999), der Biotechnologieindustrie (Fuchs/Krauss 2001), die Auseinandersetzung um die Rolle von Pfadabhängigkeiten in der Regionalentwicklung (Fuchs/Shapira 2004, Fuchs 2010) sowie Untersuchungen zur Problematik von Existenzgründungen stehen in diesem Kontext (Fuchs 2002).
Zukunft der Arbeit: Die Beschäftigung mit Themen der Arbeitswelt geht auf meine Arbeiten am oben genannten SFB 333 „Entwicklungsperspektiven von Arbeit“ zurück, wo ich unter der Perspektive „Flexibilisierung von Arbeit“ die Regulierung von Teilzeitarbeit (Dittrich/Fuchs/Landenberger/Rucht 1988), unter der Perspektive „Substitution von Arbeit“ die Förderung von Selbsthilfegruppen und 2. Arbeitsmärkten (z.B. Fuchs/Rucht/Treutner 1988) sowie unter der Perspektive „Transformation von Arbeit“ Aspekte der Sozial- und Umweltverträglichkeit bei der Regulierung von Arbeit analysierte (Fuchs/Rucht 1988). An der Akademie führten wir Untersuchungen durch, die sich schwerpunktmäßig dem Komplex „Wissensarbeit“ (im IT-Bereich sowie Ältere Beschäftigte) widmeten (u.a. Fuchs 2002). 1998 habe ich zusammen mit Dr. Krauss ein vergleichendes Projekt zu Unternehmensgründungen in den Sektoren Biotechnologie und Multimedia angestoßen (vgl. auch Fuchs/Krauss/Stahlecker 2000). Daran schloss sich eine intensivere Beschäftigung mit der Biotechnologie an, die auf Interessen aus den späten 80er Jahren zurückgeht und zu zwei von mir herausgegebenen Büchern geführt hat (Fuchs/Krauss 2001; Fuchs 2003). Daneben habe ich mich jenseits der IuK-Techniken mit Fluorchlorkohlenwasserstoffen/ Ozon auseinandergesetzt und interessiere mich für Entwicklungen im Bereich der Nanotechnologie. In jüngster Zeit hat sich mein Interesse stärker auf Energietechnologien und dabei insbesondere die Erneuerbaren Energien verlagert (u.a. Fuchs/Wassermann 2009)
Um die Bewertung von technischen Entwicklungen auf eine akzeptable Basis zu stellen, wurden an der TA-Akademie verschiedene Diskursformen praktiziert. In meinen Projekten nahm das in der Regel die Form von Workshops mit involvierten Akteuren an. Ziel meiner Arbeiten war es immer, Entwicklungen zu fördern, die die Interessen von Entwicklern, Herstellern, Anwendern und Nutzern miteinander zu verknüpfen suchen. Eine wichtige konzeptionelle Leitschnur hierfür bildete dabei die Auseinandersetzung mit dem Konzept der sozial- und umweltverträglichen Gestaltung von Technik (vgl. Fuchs/Rucht 1988) .
Die Arbeiten an der TA-Akademie waren transdisziplinär angelegt. In den größeren von mir durchgeführten Projekten arbeiteten Techniker, Ökonomen, Sozialwissenschaftler etc. zusammen. Die Projekte waren zudem immer so ausgelegt, dass eine ständige Rückkopplung mit der Praxis stattfand und die Ergebnisse jeweils einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert wurden. Die entsprechenden Aktivitäten haben eine beachtliche Presseresonanz gefunden. Eine Presseauswertung kann ich bei Interesse gerne zukommen lassen.
Lehrerfahrung konnte ich insbesondere während meiner Zeit an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und der Northwestern University, Evanston (Ill./USA) gesammelt. Daneben unterrichtete ich z.B. an Fachhochschulen Baden-Württembergs regelmäßig Seminare zum Thema "Technikfolgenabschätzung" bzw. „Gesellschaftliche Bezüge der Informatik“ und bin aktiv in der Erwachsenenbildung tätig. Ab dem Sommersemester 2003 führte ich Lehrveranstaltungen im Schwerpunkt "Organisation und Arbeit" durch, ab WS 2008/09 zu Themen aus der Organsiations- und Innovationssoziologie. |
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Sonntag, 19. September 2010 |